Juni 2014: Short story: A bottle of olive oil – Kurzgeschichte: Die Flasche Olivenöl

Manche Eltern möchte man nicht haben und manche Söhne werden nie erwachsen oder doch? Lest selbst.

A bottle of olive oil by Bettina Bonkas

He put the bottle of olive oil carefully on the little table by the door. He wouldn’t use that oil. Never. A present from her! “For my piano teacher Norbert“, she had said. She seemed to like him. Again and again he slid his fingers over the keyboard of the piano. She had just sat here and practiced the tone scale with her long, slender fingers. He inhaled her scent which still filled the room softly. He felt the warmth of the stool on which she had sat a couple of minutes earlier.

Before, he had stood by the window and watched her as she had walked down the pedestrian zone with flying steps. So much beauty and grace. She looked like an angel with her long, silky, blond hair. She had just turned 18. He had given her a rose made of marzipan for her birthday. 18. He remembered when he had his 18th birthday. That was 10 years ago. How much he was enjoying the piano lessons with her. If she would just leave something behind. Then he would have a reason for taking it home to her. He knew where she lived, he had followed her home once, very secretly. That was why he knew that she didn’t live far away from him. …

“Norbert, Nooorbert!” The door was flung open with a jerk. His mother stood in the door frame and filled it completely with her corpulence and height. In one hand she had a shopping bag, in her other hand she was holding a cake. She panted from the effort of coming up the stairs to the second floor and breathed heavily. Now she was towering in the door frame, no way could he get past her.

“She’s been here again! Mrs Müller from the ground floor saw her through the curtains. I told you that I don’t want to see her here anymore.” She panted. She was still out of breath. „Those young girls dress sexy, shake their hips to make decent boys like you crazy. You don’t know how cunning they are. You shouldn’t waste your talent with piano lessons for girls like her. You should give concerts, people have to hear you …

His thoughts drifted away. He wasn’t listening anymore. How different he was from his mother. He was, in contrast to her, gangly, to put it nicely, and slender. He was interested in music, art and literature. His mum read the The Sun which she got from neighbours and gossiped with the same. No wonder his father had made his escape. One day, when he had enough money, he would move from his mother’s flat and leave her. Then she couldn’t meddle with his life anymore. Then … “If this tart comes here one more time, I’ll go to her parents. I know where she lives …

He froze. All of a sudden he felt a sudden surge of anger rising inside him. His hands gripped the piano and he felt how his chest tensed. Later he would remember that he towered her by half a head length and that his view fell on the bottle of olive oil on the small table. The last thing he had in his mind’s eye were his mother’s eyes which had been wide open.

Outside, on the pedestrian zone, Norbert took a deep breath. He felt so much more alive and, most of all, relieved of a massive burden. He had done it.

The windows of the flat in the second floor where he lived with his mother caught his eyes. Norbert felt a twitching of the muscles around his mouth. He became aware how this twitching became more and more urgent until he couldn’t hold it anymore. He burst out into uncontrollable, roaring laughter. A young couple, both pierced and tattooed, looked at him. Then they both looked up to the second floor and burst out laughing too. There was his mother, at the window. Her face and her hair smeared with cake, her mouth wide open to nag. She looked so ridiculous.

All of a sudden he knew what to do. He went to his buddy Marvin. He would ask him if he could stay with him temporarily. Norbert only had his bottle of olive oil with him. He didn’t need anything else.

Die Flasche Olivenöl von Bettina Bonkas

Er stellte die Flasche Olivenöl ganz vorsichtig auf das kleine Tischchen bei der Tür. Er würde dieses Öl nicht benutzen. Niemals. Ein Geschenk von ihr! „Für meinen Klavierlehrer Norbert“, hatte sie gesagt. Sie schien ihn zu mögen. Immer wieder strich er über die Tastatur des Klaviers. Hier hatte sie eben noch gesessen und mit ihren langen, zarten Fingern die Tonleiter geübt. Er atmete ihren Duft ein, der immer noch zart im Raum hing. Er spürte die Wärme des Stuhles, den sie vor ein paar Minuten noch in Besitz genommen hatte. Zuvor hatte er am Fenster gestanden und ihr hinterher geschaut, als sie die Fußgängerzone mit schwebenden Schritten hinunter lief. So viel Anmut, solch eine Grazie. Wie ein Engel sah sie aus mit ihren langen, blonden, seidigen Haaren. Sie war gerade 18 Jahre alt geworden. Er hatte ihr zu ihrem Geburtstag eine Rose aus Marzipan geschenkt. 18. Er erinnerte sich an seinen 18. Geburtstag. Das war jetzt 10 Jahre her. Wie sehr er die Klavierstunden mit ihr genoss. Wenn sie doch bloß mal etwas bei ihm vergessen würde. Dann hätte er einen Grund, es ihr nach Hause zu bringen. Er war ihr nämlich einmal, ganz heimlich, gefolgt. So wusste er, dass sie nicht weit entfernt von ihm wohnte…

„Norbert, Nooorbert!“ Die Tür wurde mit einem Schwung aufgerissen. Seine Mutter stand im Türrahmen und füllte ihn mit ihrer Leibesfülle und Größe voll aus. In einer Hand hatte sie eine Einkaufstasche, in der anderen hielt sie eine Torte. Sie keuchte und ihr Atem ging schwer. Sie war gerade die zwei Stockwerke zu ihrer Wohnung hoch gelaufen. Nun hatte sie sich im Türrahmen aufgebaut, unmöglich, an ihr vorbeizukommen. „Sie war schon wieder hier! Die Frau Müller aus dem Parterre hat sie durch ihre Gardine gesehen. Ich hab dir doch gesagt, dass ich dieses Ding hier nicht mehr sehen will.“ Sie keuchte. Sie war noch immer ganz außer Atem. „Diese Dinger ziehen sich doch aufreizend an, wackeln ein bisschen mit den Hüften, um solche anständigen Jungs wie dich verrückt zu machen. Du weißt doch gar nicht, wie raffiniert die sind. Du mit deinem Talent solltest deine Zeit nicht mit Klavierunterricht für solche Dinger verschwenden. Du solltest Konzerte geben, die Leute müssen dich hören ….“

Seine Gedanken trifteten ab. Er hörte ihr nicht mehr zu. Wie wenig er doch von seiner Mutter hatte. Er war, im Gegensatz zu ihr, schlaksig, um es nett auszudrücken, und feingliedrig. Er interessierte sich für Musik, Kunst und Literatur. Seine Mutter las die Bild Zeitung, die sie von Nachbarn bekam, und tratschte mit eben diesen. Kein Wunder, dass sein Vater sich aus dem Staub gemacht hatte. Eines Tages, wenn er genügend Geld verdiente, würde er endlich aus der Wohnung seiner Mutter ausziehen. Dann könnte sie sich nicht mehr in sein Leben einmischen. Dann … „Wenn dieses Flittchen noch einmal hierher kommt, dann gehe ich zu ihren Eltern. Ich weiß, wo sie wohnt….

Er erstarrte. Er spürte mit einem Mal eine unbändige Wut in sich aufsteigen. Seine Hände verkrampften sich über dem Klavier und er spürte, wie sich sein Brustkorb anspannte. Später erinnerte er sich noch, dass er seine Mutter um eine halbe Kopflänge überragte und sein Blick auf die Flasche Olivenöl auf dem kleinen Tischchen fiel. Das Letzte, was er vor Augen hatte, waren die weit aufgerissenen Augen seiner Mutter.

Draußen, auf der Fußgängerzone atmete Norbert tief durch. Er fühlte sich lebendig und vor allem frei. Befreit von einer Last. Er hatte es getan.

Sein Blick fiel auf den zweiten Stock, auf die Fenster der Wohnung, in der er bei seiner Mutter wohnte. Norbert spürte, wie seine Muskeln um den Mund herum zuckten. Er spürte, wie dieses Zucken immer übermächtiger wurde, bis er es schließlich nicht mehr halten konnte. Er brach in schallendes, unkontrolliertes Gelächter aus. Ein junges Paar, beide gepierced und tätowiert, schauten ihn an. Dann schauten auch sie zum 2. Stockwerk hoch und lachten laut los. Dort stand seine Mutter, an seinem Fenster. Das Gesicht und die Haare mit Torte beklebt, der Mund weit aufgerissen zum Meckern. Sie sah so lächerlich aus.

Mit einem Mal wusste er klar, was er zu tun hatte. Er ging zu seinem Kumpel Marvin. Er würde ihn fragen, ob er vorübergehend bei ihm wohnen könne. Norbert hatte nur die Flasche Olivenöl dabei. Mehr brauchte er nicht.

 

Podcasts zum Englisch lernen

Englisch lernen mit Podcasts

Podcasts bieten eine prima Möglichkeit, Englisch unterwegs zu üben und gleichzeitig seine Aussprache und Hörverständnis zu verbessern.

Hier ist ein Überblick über fünf kostenlose Podcast-Serien:

Nicht viel Zeit? Dann könnte BBC – 6 Minute English Podcast interessant für euch sein. Die Dialoge werden deutlich und langsam gesprochen. Sie decken “everyday situations & Business English” ab und erscheinen wöchentlich. http://www.bbc.co.uk/worldservice/learningenglish/general/sixminute/
BBC - 6 Minute English Podcast Download

British Council bringt immer wieder gutes Material auf allen Niveaustufen heraus. Bei den “Elemantary Podcasts” kann man zusätzlich noch gezielte Übungen machen und auch den Text herunterladen. Sie sprechen deutlich und nicht zu schnell. Auch die Webseite bietet ein großes Angebot an unterschiedlichsten Aktivitäten: Videos, Fun & Games, Grammar & Vocabulary etc. Auch für Kinder hat die Webseite ein schönes Angebot: Songs, stories, games, quizzes. http://learnenglish.britishcouncil.org/en/elementary-podcasts Bild in Originalgröße anzeigen


 

“Everyday English” in American English: Mit Better@English könnt ihr die Alltagssprache üben. Die Episoden dauern durschnittlich 10 Minuten und manchmal werden am Ende die wichtigsten Vokabeln zusammengefasst. Den Podcast-Text ist auf der Webseite zum Mitlesen. http://www.betteratenglish.comPodcast zum English Lernen

 

 

Business English: In nur drei Minuten könnt ihr euer Business English mit dem Podcast von Business Spotlight trainieren. Alle zwei Wochen erscheint ein neues Highlight aus der aktuellen Ausgabe von Business Spotlight Audio. http://www.business-spotlight.de/podcasts

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Für Liebhaber von Kurzgeschichten: The Guardian bietet eine Serie zu Kurzgeschichten an. Zeit einplanen, die Geschichten können 30 Minuten dauern. http://www.theguardian.com/books/series/short-stories-podcastThe Guardian

Wenn euch ein Thema interessiert, am besten im Internet nachschauen und gleichzeitig Podcast eingeben. Es gibt interessante Podcasts zu den unterschiedlichsten Themen, z.B. Kochen, Autos etc.

Happy listening!

 

Mai 2014: Short story: For the rest of their lives – Kurzgeschichte: Bis an ihr Lebensende

Und hier ist die Mai-Kurzgeschichte. Taucht ab in die Welt von Samantha & Ken und nehmt dabei nicht alles so ernst.;-)

For the rest of their lives by Bettina Bonkas

Ken was holding her tight in his strong arms. She snuggled her head tenderly on his broad chest. He moved her gently away from him and looked down at her from his brown eyes: “Samantha, do you want to marry me and be my partner in good times as well as bad?”, he asked her. She looked up at him with tears in her eyes. He gently brushed a strand of hair out of her face, inhaling the scent of her silky, blonde hair. “Yes”, she whispered, “nothing better than that.” And they lived happily ever after.

 The writer Holly Meyers sat back with a satisfied sigh. The end! She had just finished her 10th book. She had created another dream couple with Samantha & Ken. Holly was proud of her ability to write a book every month. She knew that some people found her books kitschy, trashy even. But her readers loved her, nothing else mattered. Every month she received hundreds of letters. „Our president should take an example from your books. They stand for fidelity and order. Also our pupils would benefit from your books instead of reading that modern stuff. Then they could at least learn something. I‘ve got all your books. Your faithful reader, Evi Becker.“ Holly put the letter aside, smiling. If her ideas went on floating, she might even be able to publish 13 books this year. Her publisher would be pleased.

Busy with writing she had completely forgotten to eat. Holly ordered something from the Italian restaurant, opened a bottle of Montepulciano, enjoyed the delicious tagliatelle with truffle foam and had a mouth-watering parfait with chocolate truffle for dessert. It was too early to go to bed yet but after working so much and the exquisite meal she was overcome by tiredness. Or was it the wine? She would lie down on the couch and relax a bit.

Samantha looked reproachfully at Holly from her blue eyes. Hadn‘t she created Samantha with violet eyes, Holly wondered. Now they seemed to be steel-blue. „Why do I always have to play this stupid blonde? Do you actually know that I studied law? Instead I waste my time as a typist, asking my boss every hour if he‘d like some more coffee and if I can get him a cheese sandwich from the cafeteria. Did you miss that being a secretary is more challenging nowadays? Apart from that I don‘t feel like marrying that moron. His sixpack doesn‘t make up for the vacuum in his brain. I want you to rewrite my story and I want to have a say. Well, you could write the following lines …

Holly Meyer rubbed her eyes. She must have dreamed but then the voice came again: „Come on, start writing. I want to have my story told.“ … Holly looked tired but also happy at the pages she‘d just written. The two of them had a wonderful wedding. The morning after the wedding night, Ken was stroking Samantha‘s blonde hair affectionately, she said to him:“ I‘m thinking of having my hair cut short. Good morning by the way.“ Ken looked at her, flabbergasted. „It‘s time you fired your manager, sweetie.“ He looked at her indredulously. „Don‘t get distracted by my blonde façade. I‘m a smart cookie, darling.“ I‘m a lawyer and as such I‘m going to manage your career.“ His look changed into admiration. And that‘s how it came that she managed his career and Ken Taylor became a boxer who was famous wordwide not only for his achievements as a sportsman but also for his famous quote „I was born to love this woman.“ People loved his emotional side.

When his career was finished she started managing other sportsmen and -women and became the first legal mental coach in Germany. She founded a company, trained young people in this new area of business and was nominated Businesswoman of the Year for 10 years in succession. Later she went into politics, first as a Minister for Family Affairs then as a Minister of Defence. The army was like a big family so who else was better qualified than her whose family had grown to eight members in the meantime? Ken was devoted to his family, it was almost touching to see how lovingly he looked after their 6 children. The moron turned into a wonderful family man and husband. And no one asked Samantha how she managed her challenging job with 6 children. Times had changed.

 „See, it worked. That‘s what I call an end. I can help you with writing in the future“, Samantha said to Holly, smiling contentedly.

„That‘d be great“, Holly said and cuddled cosily in her pillow. Pleased with herself and the world she fell into a deep and sweet sleep. This time she didn‘t hear Samantha‘s voice.

 

Bis an ihr Lebensende von Bettina Bonkas

Ken hielt sie fest in seinen starken Armen. Sie schmiegte ihren Kopf zärtlich an seine breite Brust. Mit sanftem Druck schob er sie leicht von sich und schaute sie aus seinen rehbraunen Augen an: „Samantha, möchtest du meine Frau werden und mich in guten und schlechten Zeiten begleiten?“ Aus tränenbenetzten Augen schaute sie zu ihm hoch. Er strich ihr eine blonde Haarsträhne vorsichtig aus dem Gesicht. Dabei sog er den Duft ihrer seidigen Haare ein. „Ja“, hauchte sie, „nichts lieber als das.“ Und sie blieben sich treu bis an ihre Lebensende.

Zufrieden lehnte sich die Schriftstellerin Holly Meyers auf ihrem Stuhl zurück. Ende! Sie hatte gerade ihr 10. Buch beendet. Mit Samantha & Ken hatte sie wieder ein Traumpaar geschaffen. Holly war stolz darauf, dass sie jeden Monat ein Buch schrieb. Sie wusste, dass manche Leute ihre Bücher als Schund bezeichneten. Aber ihre Leser liebten sie und darauf kam es an. Wöchentlich bekam sie Hunderte von Leserbriefen. „An ihren Büchern sollte sich unser Bundespräsident ein Vorbild nehmen. Da herrscht wenigstens noch Ordnung und Treue. Am besten sollten unsere Schüler Ihre Bücher lesen statt dieses neumodischen Krams. Dann könnten sie noch etwas lernen. Ich habe alle Ihre Bücher. Ihre treue Leserin Evi Becker.“ Holly legte lächelnd den Brief beiseite. Wenn die Ideen weiterhin so flossen, könnte sie dieses Jahr sogar 13 Bücher veröffentlichen. Ihr Verleger würde sich freuen.

Vor lauter Schreiben hatte sie komplett vergessen, etwas zu essen. Holly ließ sich etwas vom Italiener kommen, öffnete sich eine Flasche Montepulciano, genoss die leckeren Tagliatelle mit Trüffelschaum und als Nachtisch ein sündhaft leckeres Schokoladen-Trüffel-Parfait. Es war noch etwas früh, sich ins Bett zu legen, aber nach dem langen Arbeiten und dem guten Essen wurde sie von Müdigkeit übermannt. Oder war es der Wein? Sie würde sich auf die Couch legen und ein wenig ausruhen.

Samantha schaute Holly aus ihren blauen Augen vorwurfsvoll an. Hatte sie ihre Augen nicht veilchenblau beschrieben, wunderte sich Holly? Sie wirkten jetzt stahlblau. „Immer muss ich dieses blonde Doofchen spielen. Weißt du eigentlich, dass ich Jura studiert habe? Stattdessen dümpel ich als Tippse herum und frage meinen Chef jede Stunde, ob er noch einen Kaffee möchte und ob ich ihm vielleicht ein belegtes Käsebrötchen aus der Cafeteria holen darf. Ist es an dir vorbeigegangen, dass der Sekretärinnenjob heutzutage anspruchsvoller ist? Außerdem habe ich keine Lust, diesen Trottel zu heiraten. Sein Sixpack macht sein Vakuum im Hirn nicht wett. Ich möchte, dass du die Geschichte umschreibst und dabei möchte ich ein Mitspracherecht haben. Also, Folgendes könntest du schreiben …

Holly Meyers rieb sich die Augen. Sie musste geträumt haben, aber da kam die Stimme schon wieder. „Los, schreib schon. Ich möchte meine Geschichte endlich erzählt haben.“…

Holly schaute müde, aber sehr zufrieden auf die Seiten, die sie eben geschrieben hatte.
Die beiden feierten eine prachtvolle Hochzeit. Am Morgen nach der Hochzeitsnacht streichelte Ken gerade zärtlich über Samanthas blonde Locken, als sie zu ihm sprach: „Ich bin am Überlegen, ob ich sie mir abschneiden lassen soll. Und guten Morgen.“ Ken schaute sie entsetzt an. „Es wird Zeit, dass du deinen Manager feuerst, mein Süßer.“ Er schaute sie ungläubig an. „Hinter meiner blonden Fassade befindet sich ein helles Köpfchen, mein Schatz.

Ich bin Juristin und als solche werde ich in Zukunft deine Karriere managen.“ Bewundernd schaute er sie an. Und so managte sie seine Karriere und aus Ken Taylor wurde ein weltberühmter Boxer. Er war aber nicht nur für seine sportlichen Leistungen bekannt, sondern auch für sein berühmtes Zitat: „Ich wurde geboren, diese Frau zu lieben.“ Die Leute liebten seine emotionale Seite.

Nach Beendigung seiner Karriere managte sie andere Sportler und wurde zum ersten juristischen Mentalcoach Deutschlands. Sie gründete eine Firma, bildete junge Leute in diesem neuen Berufszweig aus und wurde 10 Jahre in Folge zur Unternehmerin des Jahres gekürt. Später ging sie in die Politik, erst als Familienministerin, dann als Verteidigungsministerin. Die Bundeswehr war wie eine große Familie. Wer brachte da bessere Erfahrungen mit als sie mit ihrer mittlerweile 8-köpfigen Familie? Ken hielt ihr in all den Jahren den Rücken frei und kümmerte sich rührend um ihre 6 wunderbaren Kinder. Aus dem Trottel wurde ein toller Familienvater und Ehemann. Und niemand fragte Samantha, wie sie den anspruchsvollen Beruf mit der ganzen Kinderschar managte. Die Zeiten hatten sich geändert.

„Geht doch. Das nenne ich ein Ende. Ich kann dir auch in Zukunft wieder beim Schreiben helfen“, sagte Samantha zufrieden lächelnd zu Holly.

„Sehr gerne“, sagte Holly und kuschelte sich behaglich in ihr Kissen. Zufrieden mit sich und der Welt fiel sie sofort in einen tiefen und traumsüßen Schlaf. Dieses Mal hörte sie nicht die Stimme von Samantha.

 

 

Staying with a host family / at a B&B

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Unterbringung in einer Gastfamilie

In der Spotlight-Ausgabe vom April 2014 waren wieder sehr interessante Übungsdialoge. Die Dialoge sind auch auf einen B&B-Aufenthalt übertragbar.

Hier ein paar Beispiele:

“Make yourself at home” – Mach’ es dir gemütlich

“We’ve made a welcome pack for you with most of the information you’ll need during your stay – and the password for the router is in there.” – Wir haben für dich ein Willkommenspaket zusammengestellt, das du während deines Aufenthaltes benötigen wirst und das Passwort für den Router ist auch beinhaltet.

“Help yourself to a cup of tea.” – Bitte nimm dir eine Tasse Tee.

“What’s the quickest way to the city centre?” – Was ist der schnellste Weg in die Stadt?

“Sorry, what do you mean by “change”?” – Sorry, was meinen Sie mit “change” (Wechselgeld)?

Das Magazin mit dem kompletten Dialog kann man bestellen beim Spotlight Verlag: http://www.spotlight-online.de/products

Ich bekomme nichts dafür, dass ich die Spotlight-Magazine immer wieder empfehle;-). Ich bin einfach total von ihrer Qualität und von ihrem vielseitigem Angebot überzeugt.

Viel Spaß beim Anwenden!

Sprachreisen nach England

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Hallo Reisende:-)

Nachdem ich viele Jahre Englisch in der Schule gelernt hatte, stand mein Entschluss fest, sofort nach dem Abitur nach England zu gehen. Französisch hatte ich neben der Schule mehr oder weniger im Land selbst gelernt und das hatte mich wunderbar durch die Schulzeit getragen. Bei Englisch war das anders. Ich hatte eine sehr engagierte Englisch-lehrerin, aber keine praktische Erfahrung.

Es war mir immer ein Bedürfnis, Kontakt zu Land und Leuten zu haben, für einen Trainer unabdingbar. Es war aber auch immer ein Traum von mir, Sprachreisen nach England anzubieten. Sehr wichtig war mir dabei, dass es ein kleiner Ort ist mit guter Infrastruktur, aber ohne die typische Hektik der Großstadt. Die Teilnehmer sollten sich trauen, Englisch zu sprechen und die Leute im Land sollten Zeit für sie haben. Wichtig war mir auch, dass es landschaftlich reizvoll ist. Im Süden Englands, habe ich eine solche Stadt gefunden.

An das Sprachtraining selbst hatte ich natürlich auch meine Anforderungen: Es sollte die Grundlagen der englischen Sprache vermitteln und damit eine Struktur und Sicherheit geben. Sehr wichtig war mir, dass dabei noch genügend Zeit bleibt, das Erlernte aktiv anzuwenden und damit mehr Leichtigkeit & Lockerheit beim Sprechen zu bekommen. Zwischen der Wissensvermittlung und dem freien Sprechen sollte eine Balance bestehen: Ist der Fokus nur auf dem Lernen, kann es meinen Redefluss hemmen. Ist der Fokus auf dem reinen Sprechen, kann es zu „Pidgin-Englisch“ (vereinfachte Behelfssprache lt. Wikipedia) kommen.

Mit Beverly habe ich eine sehr erfahrene und wunderbare Trainerin gefunden, die neben Skype-Stunden auch sogenannte „Homestay-Trainings“ anbietet, also Teilnehmer bei sich zu Hause aufnimmt. Unterkunft ist bei ihr möglich, im Hotel oder in einem nahe gelegenen B&B. Das B&B ist absolut empfehlenswert. Sarah, die Gastgeberin, ist eine ganz reizende Person. Darüber hinaus bietet eine Schule in der Nähe Sprachkurse für Jugend-liche, Erwachsene und Familien an: Business English, Englisch-Trainings und Job Orientation-Trainings. Bei Letzterem kreieren Jugendliche ihr eigenes T-Shirt, betreiben Marketing übers Internet, trainieren ihre Selbstdarstellung und Körpersprache und verkaufen schließlich ihre T-Shirts auf dem Markt. Am Nachmittag & Abend sorgen Aktivitäten (Sport, Kunst, Karaoke, Grillen am Strand) für unbeschwertes Abtauchen in die englische Sprache.

Geschäftsleute haben die Möglichkeit, ihr Englisch und ihre Präsentationsfähigkeiten auf der Bühne und mit technischer Ausstattung professionell zu üben. Darüber hinaus gibt es auch „normale“ Englisch-Trainings für Einzelpersonen, Familien oder für die ganze Englischgruppe. Die Akademie bietet Unterkünfte auf dem Campusgelände: Einzel- bis Vierbettzimmer mit Bad. Es gibt auch ein Familienzimmer für Rollstuhlfahrer. Das Essen, Vollverpflegung, habe ich nicht probiert, aber die Eigentümer haben italienische Wurzeln. Viele ihrer Kunden sind Italiener …;-). Ein schöner Park lädt zum Verweilen ein, ein Schwimmbad und Aktivitätenräume zum Sport treiben und Yogastunden zum Entspannen. Der Strand ist in Fußnähe, ein Sandstrand sowie eine kleine Stadt werden täglich mit einem Shuttlebus angefahren, Portsmouth einmal in der Woche und am Wochenende werden Ganztagesausflüge angeboten: London, Brighton etc.

Der Süden Englands ist bei den Londonern als Rückzugsort sehr beliebt. Kleine Hafenstädtchen laden zum Verweilen ein, Portsmouth zum Einkaufen, die Strände stillen – zumindest meine – Sehnsucht nach dem Meer und in Arundel Castle fühlt man sich in eine andere Welt versetzt. London ist sowieso immer einen Besuch wert. Wer das Land auf eigene Faust erkunden möchte, kann sich problemlos ein Auto mieten. Dann könnte man z.B. Englisch-Training am Vormittag mit selbst organisierten Ausflügen am Nachmittag wunderbar kombinieren. Bei Beverly kann man auch beides buchen.

England ist immer einen Besuch wert. Wer dies mit einer Sprachreise verbinden möchte, kann uns gerne ansprechen. Sehr gerne geben wir weitere Auskünfte und beraten Sie zu Ihrem individuellen Trainingsprogramm. Enjoy Engand.:-)

April 2014: Short story: Seven long years – Kurzgeschichte: Sieben lange Jahre

Und hier die April-Kurzgeschichte. Food for thought.

Seven long years by Bettina Bonkas

She saw her lying on the pedestrian zone. The elderly lady must have fallen. Lea went to her quickly. “Can I help you?” she asked and touched her gently on her arm. The elderly lady smiled at her. “That is very kind of you, my dear, but I’ll be up on my feet very soon. Well, soon takes a bit longer at my age”, she added smiling. Lea took her arm gently but firmly and helped her cautiously get back to her feet. The elderly lady thanked her. Lea felt a spontaneous affection for her. Somehow she looked adorable with her white, curly hair peeking out from under her hat. She was wearing a dark knitted suit – her Barbie doll used to have those costumes, her sister had knitted them for her – and a fitting rectangular handbag. She had blue eyes, wonderful laugh lines and a beautiful smile even though it seemed a bit sad. “I’ll take you home”, Lea offered spontaneously. “That is very kind of you, my dear, but I feel fit on my old legs again”, she answered with a tired but friendly smile. Lea insisted on helping her and a little later she accompanied Mrs Rosenlieb, that was the elderly woman’s name, home. She lived in the old quarter of the town, only 15 minutes away on foot.” Well now, after the fall, it might take 20 minutes”.

Mrs. Rosenlieb began telling her story about the time shortly after the war, in Halle, where she had met her husband. “Hermann used to work as a clerk at the local district court. He was such a gentleman. He offered me a seat on the tram the first time we met”, she told her enthusiastically. “From then on we met every day on the tram: He, on his way to the local court, me, on my way to primary school where I used to work as a teacher. For one year we met every morning”, she told her and in her thoughts she seemed to be in Halle, in the year of 1946. “He courted me for half a year before we went out together for the first time.” “Your husband must have been pretty patient”, Lea remarked. “ In former times you took your time, my dear. You didn’t rush into things, especially not into an affair. That wouldn’t have been respectable. However, we met in that lovely little restaurant, where you could get home-style cooking. And do you know what I found out there? My future husband had a sweet tooth. Quarkkäulchen was his favourite dish. My mother made Quarkkäulchen when I introduced him to my parents. He tucked in so much”, the elderly lady giggled. “We got engaged one year later and shortly afterwards we celebrated our wedding. But on a small scale, there wasn’t much available so shortly after the war. My husband was very interested and engaged in politics. He wasn’t happy with the government in East Germany. On the other hand we had just had Oskar, our little son. My poor husband was torn between his responsibilities as a family man and his conscience. In the western sector they asked him for information about the happy workers’ and peasants’ state. The Iron Curtain went up and the West knew less and less about the dictatorial regime in the East. They persuaded him to travel to Hannover regularly where he told them about the conditions of the young GDR. And then it happened one day. They arrested him.” Her voice broke off. „You don’t have to go on if the memory is too painful”, Lea finally broke the silence. “No, no I’d like to go on”, the elderly woman replied. “All of a sudden he disappeared, just like that. For years that agonizing uncertainty. Oskar celebrated his first birthday, his second and finally his third and still we didn’t know where Hermann was. After four painful years of waiting we got at last the message that he was in prison. In the very same year Oskar and I fled to West Germany. We had to wait there for another three long years until, one day, Herman stood in front of me. Completely unexpected.

They had released all his friends earlier but he remained in prison.” Lea had been listening intently for the whole time. She was fascinated. “Thanks to Clement Attlee, a former Prime Minister of Great Britain, he was finally released. We hadn’t seen each other for seven long years. We had no money when we built up our life first in Hannover and later in Frankfurt. But it didn’t matter because we were united again. Of course, seven years imprisonment had left their marks. He hardly laughed and in the night he was tortured by nightmares. He didn’t talk about his time in prison. Only years later did I find out how terrible his imprisonment had been. The trial was in Russian, my husband didn’t understand a word. At first he was in solitary confinement with darkened windows and the light on all day. He didn’t know anymore if it was day or night. And he had to walk in his cell the whole time. When he sat down, they would hit him.” The elderly lady fell into silence, she looked affected. Lea didn’t break her silence. “Later he was in a cell with many other prisoners, some of them were detained for serious offences like murder. They shared one bucket for their call of nature. The smell was unbearable and they also suffered from a lack of adequate food. Many of his fellow prisoners suffered from nutrition-related deficiency symptoms later on in life. But there was to be a happy ending. We had another wonderful child, a daughter, and Herman became the personnel manager of the local district court in Frankfurt. After his retirement he started travelling Germany as a contemporary witness, giving lectures at schools, in front of soldiers and meeting famous politicians. My husband keeps saying: “Prison was my university.” Our president, Mr Gauck, sent him his best wishes for his recovery last year, written with a fountain pen”, she added. “We’ve come to our house. Thank you very much for bringing me home and listening to me.”

Lea was still feeling the effects of the story she had just listened to. “I guess, your husband is already waiting for you”, she finally said, still in thoughts. The elderly lady looked at her. “Yes, but not here anymore. He died last week.”

Sound recording:

Sieben lange Jahre von Bettina Bonkas

Sie sah sie auf der Fußgängerzone liegen. Die ältere Dame musste gestürzt sein. Schnell lief Lea zu ihr hin. „Kann ich Ihnen helfen?“, fragte sie sie und berührte dabei sanft ihren Arm. Die ältere Dame lächelte sie an. „Das ist sehr nett von Ihnen, junge Frau, aber ich bin gleich wieder auf den Beinen. Gleich dauert bei einer alten Frau natürlich etwas länger“, fügte sie noch hinzu und lächelte dabei. Lea nahm sie sanft, aber energisch am Arm und half ihr behutsam auf die Beine. Die ältere Dame bedankte sich. Lea verspürte eine spontane Zuneigung der Frau gegenüber. Irgendwie sah sie bezaubernd aus mit ihrem Hütchen unter denen die weißen Löckchen hervorlugten, dem dunklen Strickkostüm – ihre Barbie hatte so ein Kostüm, ihre Schwester hatte es für sie gestrickt – und der passenden, rechteckigen Handtasche. Sie hatte blaue Augen mit herrlichen Lachfalten und ein hübsches Lächeln, auch wenn es traurig wirkte. „Ich bringe Sie nach Hause“, bot Lea spontan an. „Ach, mein Kind, das ist sehr lieb gemeint, aber ich fühle mich schon wieder ganz fit auf meinen alten Beinen“, antwortete sie auf Leas Angebot und lächelte sie freundlich, aber müde an. Lea blieb hartnäckig und etwas später begleitete sie Frau Rosenlieb, so hieß die ältere Dame, nach Hause. Sie wohnte im Altstadtkern, nur 15 Minuten zu Fuß entfernt. Nun gut, jetzt, nach dem Sturz, vielleicht 20 Minuten.

Frau Rosenlieb fing an zu erzählen. Von der Zeit kurz nach dem Krieg, als sie ihren Mann in Halle kennen gelernt hatte. „Hermann arbeitete dort als Justizangestellter am Amtsgericht. Er war ein solcher Kavalier. Er hat mir gleich einen Sitzplatz in der Straßenbahn angeboten“, schwärmte sie. „Fortan sahen wir uns jeden Tag in der Bahn: Er auf dem Weg zum Amtsgericht, ich  auf dem Weg zur Grundschule, wo ich als Lehrerin arbeitete. Ein Jahr lang trafen wir uns jeden Morgen“, erzählte sie und schien dabei gedanklich in Halle im Jahr 1946 zu sein. „Er machte mir ein halbes Jahr lang den Hof, bevor ich das erste Mal mit ihm ausging.“ „Da hatte Ihr Mann ganz schön viel Geduld“, bemerkte Lea. „Früher hat man sich noch Zeit gelassen, meine Liebe. Da hat man die Dinge nicht überstürzt. Das hätte sich auch nicht gehört. Wie auch immer, wir trafen uns in dem reizenden kleinen Restaurant, in dem es heimische Küche gab. Und wissen Sie, was ich dort herausgefunden habe? Dass mein zukünftiger Mann ein echtes Schleck-mäulchen war. Quarkkäulchen waren sein Lieblingsgericht. Als ich ihn meinen Eltern vorstellte, machte meine Mutter Quarkkäulchen. Er hat so reingehauen“, kicherte die alte Dame in sich hinein.  „Ein Jahr später haben wir uns verlobt und kurze Zeit danach feierten wir Hochzeit. Aber im ganz kleinen Rahmen. Es gab ja nicht viel so kurz nach dem Krieg. Mein Mann war politisch sehr interessiert und auch aktiv. Er war nicht glücklich mit der Regierung im Osten Deutschlands. Auf der anderen Seite hatten wir gerade Oskar, unseren kleinen Sohn bekommen. Der arme Kerl war hin- und hergerissen zwischen seiner Verantwortung als Familienvater und seinem Gewissen. Im Westen baten sie ihn um Informationen aus dem angeblich so glücklichen Arbeiter- und Bauernstaat. Der Eiserne Vorhang hatte sich niedergelegt und der Westen wusste immer weniger über die diktatorischen Verhältnisse bei uns im Osten. Sie überredeten ihn zu Fahrten nach  Hannover, wo er über die Zustände der noch jungen DDR berichtete. Na, und dann passierte es eines Tages. Sie verhafteten ihn.“ Ihre Stimme brach ab. „Sie müssen nicht weiter erzählen, wenn die Erinnerung zu quälend ist“, brach Lea schließlich die Stille. „Nein, ich möchte es erzählen“, fuhr die ältere Dame fort. „Er war plötzlich verschwunden, einfach verschwunden. Jahrelang diese quälende Ungewissheit. Oskar feierte seinen ersten Geburtstag, seinen zweiten und schließlich seinen dritten und wir wussten immer noch nicht, was mit Hermann war. Nach vier quälenden Jahren erhielten wir endlich eine Nachricht, dass er in Bautzen einsaß. Noch im selben Jahr floh ich mit Oskar in den Westen. Dort musste ich noch drei lang Jahre warten, bis Hermann eines Tages vor mir stand. Völlig unerwartet. Seine Freunde hatten sie früher entlassen, aber er saß noch immer ein.“ Lea hörte die ganze Zeit aufmerksam zu. Sie war fasziniert. „Er hatte seine Entlassung dem früheren britischen Premierminister, Clement Attlee, zu verdanken. Sieben lange Jahre hatten wir uns nicht gesehen. Wir hatten kein Geld, als wir uns erst in Hannover und schließlich in Frankfurt eine Existenz aufbauten. Aber das machte nichts, denn wir hatten uns endlich wieder. Aber die sieben Jahre Gefängnis hatten natürlich Spuren hinterlassen. Er lachte kaum noch und nachts quälten ihn Albträume. Er redete nicht über die Zeit. Erst viel später habe ich herausgefunden, wie grauenhaft die Gefangenschaft war. Die Gerichtsverhandlung war auf Russisch. Mein Mann verstand kein Wort. Am Anfang Einzelhaft mit verdunkeltem Fenster sowie Tag und Nacht Licht an. Er wusste nicht mehr, ob es Tag oder Nacht war. Und er musste den ganzen Tag in seiner Zelle gehen. Wenn er sich setzte, haben sie ihn geschlagen.“ Die alte Dame schwieg betroffen. Lea schwieg mit ihr. „Später war er mit vielen anderen Gefangenen in einer Zelle. Manche von ihnen saßen ein für schwere Straftaten wie Mord. Sie teilten sich einen Eimer für ihre Notdurft. Der Gestank war unerträglich und auch die Ernährung war unzureichend. Viele seiner Mitgefangenen litten später noch an Mangelerscheinungen. Aber es gab ein glückliches Ende. Wir bekamen  noch eine wunderbare Tochter, Hermann wurde Personalchef beim Amtsgericht und nach der Pensionierung bereist er Deutschland als Zeitzeuge, hält Vorträge an Schulen und vor Soldaten und trifft bekannte Politiker.  Mein Mann sagt immer: „Das Gefängnis war meine Universität.“ Unser Präsident, Herr Gauck, hat ihm letztes Jahr einen netten Genesungsbrief geschickt, sogar mit Füller geschrieben“, fügte sie hinzu. „So, jetzt sind wir bei uns zu Hause. Vielen Dank fürs Begleiten und Zuhören.“

Lea war noch ganz beeindruckt von der Geschichte, die sie eben gehört hatte. „Ihr Mann wartet bestimmt schon auf sie“, brach sie schließlich hervor. Die alte Dame sah sie an. „Ja, aber nicht mehr hier. Er ist letzte Woche gestorben.“

Soundaufnahme:

Buchempfehlung – Survival English

Das Buch enthält Redewendungen auf den Niveaustufen A1 (Basic) – B1 zu den unterschiedlichsten Themenbereichen: Begrüßung, Einkaufen, Wegbeschreibung, Pubbesuch, beim Arzt, Flugreisen, öffentliche Verkehrsmittel und vieles mehr.

Ein Thema besteht aus zwei DIN A4-Seiten: Eine Seite beinhaltet Dialoge, die andere Seite eine Vokabelliste und Übungen. Ergänzt wird das Buch durch eine MP3-CD.

Ich bin ganz begeistert von dem Buch und kann es wärmstens empfehlen: Interessante Redewendungen aus den wichtigsten Themengebieten übersichtlich und komprimiert zusammengefasst. Auch das Layout ist sehr benutzerfreundlich.

Great! Suvival English – Englisch für den Alltag A1 – B1, Klett
ISBN 978-3-12-501495-4, € 9,99

Auch zum Selbststudium gut geeignet.

Viel Spaß beim praktischen Anwenden!

Die Bedeutung eines guten Buches (Research)

Hund liest ein Buch

Die Bedeutung eines guten Buches – wissenschaftlich erwiesen

Im aktuellen Spotlight Magazin (4-14) ist ein interessanter Artikel über “The power of a good book”. Wissenschaftler der Emory University im Staat Georgia haben herausgefunden, dass das Lesen eines Romans uns in den Körper des Protangonisten transportieren kann. Im Englischen sagt man “I put myself in his shoes” = ich versetze mich in seine Lage, im übertragenen Sinne. Jetzt weiß man, dass das auch im biologischen Sinne passiert. Und: Im Sprachlichen haben Gehirnscans auch Veränderungen angezeigt.

Eine Herausforderung gefällig;-)? Hier ein Link zum Original-Artikel: http://www.independent.co.uk/news/science/brain-function-boosted-for-days-after-reading-a-novel-9028302.html

Wissenschaftliche Ergebnisse hin oder her: Wer gerne liest, wird selbst immer wieder feststellen, dass es großen Spaß macht, in eine Geschichte abzutauchen. Umso schöner, wenn man nebenbei auch noch lernt.

Bald erscheint wieder eine selbst geschriebene Kurzgeschichte auf Englisch & Deutsch.

Happy reading!

Julie Gayet & François Hollande – un Gayetgate, vraiment?

Julie et François : un Gayetgate, vraiment ?

Sébastien Valiela, un paparazzi de 42 ans, disait déjà dans une interview donnée au journal « Le Monde » en janvier 2013 : « Si quelqu’un arrive à photographier François Hollande et Julie Gayet ensemble, ce sera un coup énorme. Mais qui osera le publier ? »

Un an plus tard, il a fait ce « coup énorme » et le magazine Closer l’a publié. Les photos ont fait doubler les ventes du magazine Closer. Une aubaine (ein Geschenk des Himmels), car les ventes des journaux people baissent régulièrement depuis dix ans. Il y a moins de couples glamour dans le showbiz. Les hommes politiques sont donc maintenant aussi intéressants que les people. C’est Ségolène Royal, la première femme candidate à une élection présidentielle, qui ouvre le bal. En 2006, on la montre à la plage, en maillot deux-pièces.

En France, on ne voit pas  les choses comme aux USA. Notre pays garde une certaine tradition monarchique. Le chef de l’Etat expose une face publique, mais il a le droit à une vie privée. Sous la Ve République, le général de  Gaulle a sacralisé (heilig erklären) la fonction présidentielle. Sa vie privée est restée privée. Georges Pompidou, son successeur, fit de même. Mais, depuis quarante ans, les choses changent. Les  médias sont en concurrence et le public est devenu plus curieux. D’abord avec Valéry Giscard d’Estaing qui, le premier, utilisa son couple à des fins électorales (Wahlzwecke). La vie cachée de Mitterand  a fini par être révélée (enthüllt) et les Français ont découvert Mazarine, sa fille illégitime (unehelich). Chirac est allé dans la même direction, mais c’est Nicolas Sarkozy qui a réellement pipolisé la vie privée du chef de l’Etat et désacralisé la fonction.  La banalisation de la vie privée des hommes politiques a connu une forte accélération. On l’a vu avec DSK (Dominique Strauss-Kahn). C’est la même chose pour François Hollande qui est en situation permanente de représentation. Il n’est donc plus libre de sa vie privée qui se retrouve sous les projecteurs.

La frontière entre domaine public et domaine privé est devenue floue (unscharf). Il est vrai que si l’on se place sous les feux de la rampe, on est vu de tous et on ne peut plus exiger que sa vie privée soit protégée. François Hollande a utilisé son couple avec Valérie Trierweiler durant sa campagne électorale, leur relation peut donc être discutée par tout le monde. Elle devient un sujet d’intérêt général. Et sa liaison avec l’actrice Julie Gayet intéressent les Français. Voir le président aller en scooter comme un ado (adolescent, Jugendlicher) pour rejoindre une femme a distrait (unterhalten) tout le monde  et rappelé que derrière le chef de l’Etat il y avait aussi un homme qui, d’ailleurs, voulait absolument être un président normal. Un homme qui trompe sa compagne est peut-être navrant (bedauerlich), mais banal aussi. Alors, le nouvel amour du président est-il vraiment une affaire d’Etat ?

Bon, aux dernières nouvelles, toujours celles de la presse people, Julie Gayet serait enceinte (schwanger) de quatre mois !

Chantal Appolinaire

 

Lesen & Lernen

Am 14.03.2014 war ich beim Klett-Cambridge Jubilee Event. Terry Prosser, ein Dozent aus England,  hielt einen sehr interessanten Vortrag zum Thema “Lesen & Lernen”. Er erzählte uns von seinem “Experiment”, das er mit Teilnehmern in Tschechien durchgeführt hatte. Er hatte drei Englischgruppen mit ähnlichem Level. Alle Gruppen unterrichtete er gleich, nur einer Gruppe “warf” er 50 “graded readers” (Bücher auf unterschiedlichen Niveau-stufen) auf den Tisch und sagte: “Hier, für euch!”. Einige Teilnehmer waren am Anfang misstrauisch. Sie dachten, sie müssten jetzt Aufsätze schreiben oder Fragen beantworten. Falsch gedacht. Terry ging es nur ums Lesen & Spaß haben. Und am besten auch noch ums Abtauchen in die Geschichte. Am Ende seines kleinen Experiments stellte Terry fest, dass diese Gruppe, obwohl alle 3 Gruppen den gleichen Lehrplan hatten, den anderen beiden Gruppen vom Wortschatz deutlich überlegen war. (Tipps: Penguin Readers, Oxford Graded Readers u.a.)

Das Lesen hilft, diese Erfahrung habe ich auch gemacht. Aber nicht verbunden mit Aufsätzen und Beantworten von Fragen, sondern mit Spaß. Ums Vermitteln von Lernin-halten soll sich der Trainer kümmern (auch um den Spaß;-), das genussvolle Lesen liegt dann bei Ihnen.:-)

Für Buchempehlungen & sonstige Tipps stehen wir Trainer gerne zur Verfügung. Und natürlich hoffen wir, dass Ihnen unsere Blog-Beiträge und monatlichen Kurzgeschichten auf Englisch & Deutsch gut gefallen. – Fröhliches Lesen!:-)

Bettina Bonkas, Coaching + Training | Im Ärmchen 3, D-61273 Wehrheim im Taunus | Contact | Impressum | Data Protection | Datenschutz Cookie-Settings | Cookie-Einstellungen