Schritt für Schritt zum Ziel

Schritt für Schritt zum Ziel Schritt für Schritt zum Ziel

Schritt für Schritt zum Ziel

Schritt für Schritt zum Ziel – Lass Deine Ziele Realität werden: Veränderung braucht nicht den perfekten Zeitpunkt – sondern einen ersten Schritt. Und dann noch einen. Wichtig ist, dass wir auf dem Weg zu unserem Ziel kleine, vor allem gut bewältigbare Schritten gehen und diese mit positiven Erfahrungen besetzen. Denn so bleiben wir dran. Schritt für Schritt zu Deinem Ziel – jeder Schritt auf dem Weg dahin zählt.

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Was Dich in diesem Beitrag erwartet

Was hat ein Autounfall mit Zielen zu tun? Und warum sagen Forschende, dass wir oft an uns selbst scheitern – obwohl der Wille da ist? In diesem Beitrag erfährst Du, was dahintersteckt. Du bekommst Einblicke aus der Forschung, eine persönliche Geschichte – und praktische Tipps, wie Du Deinen Weg gehen kannst. Schritt für Schritt.

Die Messlatte niedrig ansetzen

Laut Verhaltensforscher BJ Fogg ist es elementar, die Messlatte ganz niedrig anzusetzen, wenn es um die Entwicklung neuer Gewohnheiten geht. BJ Fogg ist Direktor am Stanford Behavior Design Lab. An seinem Boot Camp (Trainingslager) nahm auch Mike Krieger, der Mitbegründer von Instagram teil.

In einem Gespräch mit dem englischen Magazin Psychologies (Februar 2020) sagte BJ Fogg , dass wir scheitern werden, wenn wir die Messlatte zu hoch ansetzen. Setzen wir sie jedoch richtig niedrig an, werden wir Erfolg haben. Auf was es ankommt, ist das Gefühl, das hinter der Gewohnheit steckt: Ist es positiv oder negativ besetzt?

Kontinuität ist ganz wichtig, also dranbleiben, um unsere Ziele zu erreichen. Das wiederum werde ich eher tun, wenn etwas mit positiven Erfahrungen verbunden ist. Das habe ich vor ein paar Jahren selbst erlebt. – Mehr dazu weiter unten: Wie ich nach einem Autounfall meine Angst überwand.

Wenn Ziele das Unvorhersehbare übersehen

Die Hirnforscherin, Unternehmerin und Autorin Anne-Laure Le Cunff (Tiny Experiments: how to Live Freely in A goal Obsessed World) hat sich intensiv mit dem Thema Zielsetzung beschäftigt. Traditionelle Zielsysteme gehen oft davon aus, dass das Leben vorhersehbar ist. Doch genau das ist es nicht. Deshalb setzen wir uns häufig zu große und zu starre Ziele – mit Folgen: Statt Motivation entstehen Druck, Überforderung und sogar Burnout. Was wir brauchen, sind flexiblere und kreativere Wege, die persönliches und berufliches Wachstum ermöglichen – mit Raum für Neugierde und Veränderung.

Mit Neugierde, Offenheit & Kontinuität zum Erfolg

Le Cunff schlägt vor, Ziele in Experimente zu verwandeln. Klein anfangen, neugierig bleiben und bereit sein, die Richtung zu ändern. Erfolg kommt vom Machen und Lernen, vom Ausprobieren und Dranbleiben – nicht vom Erreichen eines vorher festgelegten Ziels. Das nimmt uns Druck und lässt uns dranbleiben, auch wenn der Weg nicht ganz klar ist. Daraus entsteht Kontinuität – und aus Kontinuität entstehen neue Gewohnheiten.

Meine Erfahrung: Wenn wir nicht starr an einem Ziel festhalten, bleiben wir wach und im Flow. Unsere Sinne sind aufmerksamer, wir reagieren lebendiger auf das, was kommt und können Chancen einbeziehen, die sich unterwegs zeigen. Erfolg entsteht aus dem Tun, nicht am Festhalten starrer Pläne.

Motivation ist für Le Cunff nicht der entscheidende Motor. Viel wichtiger ist ein System, das auch trägt, wenn die Motivation fehlt. Routinen helfen dabei – wie bspw. beim morgendlichen Yoga: Die Übungen machen, auch wenn an manchen Tagen nicht viel geht. Hauptsache dranbleiben. So entstehen stabile Routinen.

Der Generation-Effekt 

Bei ihrer Ausbildung zur Neurowissenschaftlerin stieß Le Cunff auf den sog. Generation-Effekt – einem psychologisches Phänomen, das zeigt: Wir erinnern uns besser an Inhalte, wenn wir sie uns selbst aktiv herleiten und erarbeiten, anstatt sie nur passiv zu konsumieren.

Schritt fuer Schritt zum Ziel - ein Kind am Experimentieren

Was ich aus meiner Praxis ergänzen möchte

Aus meiner Arbeit mit Kunden nehme ich zwei Dinge mit, die ich als besonders wichtig erachte im Sinne einer nachhaltigen Zielverfolgung:

1. Wir dürfen Fehler machen. Ja, auch scheitern – und daraus lernen. Die Alternative? Nichts tun. Und das bedeutet Stillstand.

2. Seien wir nachsichtig mit uns. Gehen wir freundlich und aufmunternd mit uns um – so, wie wir es mit anderen auch tun würden. Das ist ein ganz starker Motor fürs Dranbleiben.

Ein Punkt, der mir persönlich am Herzen liegt – denn ich erlebe immer wieder, dass Menschen aufgeben, weil sie selbst ihr härtester Kritiker sind.

Und nun zu meiner persönlichen Erfahrung:

Mit dem Auto nach England – Wie ich nach einem Autounfall meine Angst überwand

Vor einigen Jahren bekam ich über ein EU-Programm ein Lehrertraining in England bezahlt. Ich war schon oft in England gewesen, aber dieses Mal wollte ich mit dem Auto hinfahren, zusammen mit meinem Sohn. Ich war keine große Autofahrerin und ein Autounfall vor mehreren Jahren hat nicht unbedingt positiv zu meiner Sicherheit beigetragen.

Bis heute kann ich mich nicht an den Unfall erinnern. Ich hatte eine retrograde Amnesie mit einem äußerst schmerzhaften Nasenbeinbruch, geprellten Rippen und einem Schleudertrauma. Die Rettungskräfte und Polizei ließ ich nach meinem damals kleinen Sohn suchen, fest überzeugt, dass er dabei war. Er war zum Glück bei einem Kindergeburtstag, von wo ich ihn später abholen wollte. Ich wollte sogar aus dem Krankenwagen aussteigen – ich hatte nicht realisiert, dass ich einen Unfall hatte.

Auf dem Weg ins Krankhaus wurde ich erneut ohnmächtig und erst dort wachte ich dann endgültig auf, zu schmerzhaft war die Behandlung meiner Nase. Mittlerweile bin ich schon viele Male an der Unfallstelle vorbeigefahren, ich weiß bis heute nicht, wo ich meinen Unfall hatte.

Als ich diese Bewilligung einige Jahre später bekam – ich war zwischenzeitlich wieder Auto gefahren, aber nie wirklich sehr sicher und schon gar keine langen Strecken – wollte ich mit dem Auto nach England fahren. Also übte ich Autofahren.

Zuerst fuhr ich mit meiner Familie zu Freunden in die Schweiz. 4 1/2 Stunden dauerte die Fahrt dorthin. Unsere Freunde hatten ein schönes Barbecue für uns vorberereitet. Bei mir lief leider nichts mehr. Ich legte mich erschöpft ins Bett, zu sehr hatte mich die Fahrt angestrengt.

Etwas später fuhr ich mit meiner Familie nach Andernach, nur ca. 1 1/2 Stunden Autofahrt. Ich bekam auf dem Weg dorthin plötzlich richtiggehend Angst auf der Autobahn. Alles kam mir so schnell vor, die Fahrspuren so eng. Was, wenn ich mit meiner Familie einen Unfall verursachen würde? Ich hatte keine Panickattacke, aber ich glaube, ich war nahe dran.

Der Schalter, der sich in meinem Gehirn umlegte

Ein paar Monate später bekam ich die letzte Gelegenheit zum Üben, auf der Fahrt vom Schwarzwald nach Hause, wieder zusammen mit meiner Familie. Ich fuhr auf der linken Spur und war angespannt, als ich plötzlich dachte: Warum links fahren? Warum fährst Du nicht entspannt auf der rechten Spur? Es ist egal, wann wir zu Hause ankommen, Hauptsache gesund.

♦ Das war wie ein Schalter, der sich bei mir im Gehirn umgelegt hatte. Ich fuhr entspannt auf der rechten Spur und plötzlich war der ganze Druck von mir verschwunden. Ich bin ein sehr leistungsorientierter Mensch. Als ich mir erlaubte, nicht „gut“ zu sein, nahm das den Druck von mir und führte letztendlich dazu, dass ich doch gut war; sogar noch besser. ♦

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Unser großer Tag kam: die Fahrt nach England. Ich hatte ordentlich Puffer eingeplant, eine Pause alle 90 Minuten und mit meinem Sohn würde ich einen sehr guten Navigator an meiner Seite haben. Wir fuhren entspannt durch die Niederlande und Belgien. In Frankreich änderte sich das schlagartig.

Nicht mit dem Unvorhersehbarem gerechnet

Der Verkehr wurde von der Autobahn runter zu einem Kreisel gelenkt, vorbei an schwer bewaffneten Soldaten. Ein riesen Stau war die Folge. Es hatte zuvor die schrecklichen Anschläge in Nizza gegeben, deswegen die Kontrollen. Alle Rastplätze auf dem Weg zum Hafen in Calais waren gesperrt, eine Rast war damit nicht möglich. Alles was ich vorher geplant hatte, löste sich in Luft auf.

Dennoch blieb ich ruhig und nahm die Dinge, wie sie kamen. Der Stau auf der Autobahn würde den Beamten in Calais bekannt sein. Wir könnten eine spätere Fähre nehmen, was wir auch taten. Wir kamen bei unseren Freunden in London zu einer guten Zeit an.

Am nächsten Tag fuhr ich sogar – früher undenkbar – mit dem Auto nach London hinein, bevor wir später erschöpft – Carspotting mit meinem Sohn kann ganz schön anstrengend sein, aber auch sehr interessant:-) – noch zwei Stunden weiter nach Cheltenham fuhren.

Wenn ich früher gewusst hätte, was auf uns zukam, der lange Stau, keine Möglichkeit, Pause einzulegen, wäre ich total überfordert gewesen. So aber nahm ich die Dinge, wie sie kamen und kam in England müde und auch etwas erschöpft an, was nach einer 13 1/2-stündigen Fahrt gerechtfertigt ist. Und auch stolz: Ich hatte mein Ziel erreicht.

Abgesehen von der Tatsache, dass ich mich jetzt meistens sicher beim Autofahren fühle – ich war zwischenzeitlich wiederholt in England und fahre dort gerne Auto – habe ich sehr wertvolle Erfahrungen für mich mitgenommen.

Ein Bild von Bettina Bonkas Schritt für Schritt zum Ziel  Schritt für Schritt zum Ziel

Was mir geholfen hat

  • Nimm kleine, gut bewältigbare Schritte

In meiner Coaching-Ausbildung sprachen wir von baby steps. Viele unserer Vorhaben scheitern, weil wir zu viel von uns selbst erwarten. Als ich den Druck von mir nahm, konnte ich erfolgreich sein.

  • Mein eigener Cheerleader

Der Glaube an mich selbst – auch wenn die innere Stimme manchmal etwas mickrig daherkam. Und: freundlich zu mir sein, unabhängig vom Ergebnis.

  • Practise makes perfect – Übung macht den Meister

Wir brauchen Erfolgserlebnisse, um dranzubleiben – und die kommen mit der Übung.

  • Eine Frage der Perspektive

Meistens ist es nicht der Plan selbst, der uns Stress verursacht, sondern unsere Gedanken und Glaubenssätze. Wenn ich eine andere Haltung einnehme, mich innerlich zurücknehme und freimache, wird mir bewusst dass das Einplanen von extra Zeit und das langsamere Fahren auf der rechten Spur meine Sorgen in Schach halten. Außerdem ist es normalerweise kein Problem, eine spätere Fähre zu nehmen.

⇒ Einen Perspektivwechsel einzuleiten bedarf Übung. Es geht darum, in der tatsächlichen Situation einen wohltuenden Abstand einzunehmen und mit klarem Kopf zu agieren.

⇒ Es sind unsere Glaubenssätze, mit der wir der Situation einen Stempel aufdrücken. Wenn wir ehrlich zu uns selbst sind, ist es nicht wichtig, ob wir auf der rechten Spur auf der Autobahn fahren oder „perfektes“ Englisch sprechen.

Ein kurzer Ausflug zum Englischlernen

Als Englisch-Coach beobache ich viel und komme nicht umhin, in vielem einen Bezug zum Lernen (Englischlernen) zu sehen.

Ich sehe es häufig bei meinen Englisch-Teilnehmern, dass sie sich selbst unter Druck setzen, indem sie zu viel von sich erwarten. Jeder von uns kennt schlechte Tage. Wir sind dann von unserem Gefühl für die Sprache abgeschnitten.

Meine Tipps für einen bad English day

⇒ Ich empfehle, in solchen Momenten einfaches Englisch zu sprechen: Kurze Sätze, direkte statt indirekter Rede. Wenn wir uns zugestehen, einfaches Englisch zu sprechen und uns nicht unnötig unter Druck setzen, hört keiner, dass wir einen schlechten „Englischtag“ haben und einfaches Englisch sprechen.

⇒ Es ist unsere Persönlichkeit, die zählt. Das ist etwas, was ich in England und auch bei meiner Coachingausbildung mit amerikanischen & kanadischen Trainern auf sehr wohltuende Weise erfahren durfte: Eine positive Bestärkung mit einem ausgewogenen Maß von Fördern und Fordern.

Fürs Englisch lernen habe ich einen separaten Blogbeitrag geschrieben.

Zusammenfassung

Leistungsorientierung ist per se nichts Schlechtes, sie kann sogar ein sehr guter Motor sein. Aber wenn sie etwas Verbissenes hat, wird es problematisch.

Geben wir uns selbst positive Bestärkung, indem wir uns gut bewältigbare Schritte erlauben, die Freude am Lernen und unsere Neugierde bewahren, dranbleiben mit Üben (Kontinuität) – und immer wieder die Perspektive wechseln. Und ganz wichtig: Gehen wir wertschätzend und bestärkend mit uns um. Seien wir selbst unser größter Cheerleader.

So geben wir uns die Möglichkeit, entspannter zum Ziel zu kommen – und vielleicht sogar noch erfolgreicher.

Schritt für Schritt zum Ziel.

Treppenstufen die dafür stehen Schritt für Schritt zum Ziel Lass Deine Ziele Realität werden

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Anmerkung zum „Du“: Mit dem Du überbrücke ich die Distanz, die zwischen uns, die wir uns nicht persönlich kennen, besteht.

Bettina Bonkas, Coaching + Training | Im Ärmchen 3, D-61273 Wehrheim im Taunus | Contact | Impressum | Data Protection | Datenschutz Cookie-Settings | Cookie-Einstellungen