Mai 2014: Short story: For the rest of their lives – Kurzgeschichte: Bis an ihr Lebensende

Und hier ist die Mai-Kurzgeschichte. Taucht ab in die Welt von Samantha & Ken und nehmt dabei nicht alles so ernst.;-)

For the rest of their lives by Bettina Bonkas

Ken was holding her tight in his strong arms. She snuggled her head tenderly on his broad chest. He moved her gently away from him and looked down at her from his brown eyes: “Samantha, do you want to marry me and be my partner in good times as well as bad?”, he asked her. She looked up at him with tears in her eyes. He gently brushed a strand of hair out of her face, inhaling the scent of her silky, blonde hair. “Yes”, she whispered, “nothing better than that.” And they lived happily ever after.

 The writer Holly Meyers sat back with a satisfied sigh. The end! She had just finished her 10th book. She had created another dream couple with Samantha & Ken. Holly was proud of her ability to write a book every month. She knew that some people found her books kitschy, trashy even. But her readers loved her, nothing else mattered. Every month she received hundreds of letters. „Our president should take an example from your books. They stand for fidelity and order. Also our pupils would benefit from your books instead of reading that modern stuff. Then they could at least learn something. I‘ve got all your books. Your faithful reader, Evi Becker.“ Holly put the letter aside, smiling. If her ideas went on floating, she might even be able to publish 13 books this year. Her publisher would be pleased.

Busy with writing she had completely forgotten to eat. Holly ordered something from the Italian restaurant, opened a bottle of Montepulciano, enjoyed the delicious tagliatelle with truffle foam and had a mouth-watering parfait with chocolate truffle for dessert. It was too early to go to bed yet but after working so much and the exquisite meal she was overcome by tiredness. Or was it the wine? She would lie down on the couch and relax a bit.

Samantha looked reproachfully at Holly from her blue eyes. Hadn‘t she created Samantha with violet eyes, Holly wondered. Now they seemed to be steel-blue. „Why do I always have to play this stupid blonde? Do you actually know that I studied law? Instead I waste my time as a typist, asking my boss every hour if he‘d like some more coffee and if I can get him a cheese sandwich from the cafeteria. Did you miss that being a secretary is more challenging nowadays? Apart from that I don‘t feel like marrying that moron. His sixpack doesn‘t make up for the vacuum in his brain. I want you to rewrite my story and I want to have a say. Well, you could write the following lines …

Holly Meyer rubbed her eyes. She must have dreamed but then the voice came again: „Come on, start writing. I want to have my story told.“ … Holly looked tired but also happy at the pages she‘d just written. The two of them had a wonderful wedding. The morning after the wedding night, Ken was stroking Samantha‘s blonde hair affectionately, she said to him:“ I‘m thinking of having my hair cut short. Good morning by the way.“ Ken looked at her, flabbergasted. „It‘s time you fired your manager, sweetie.“ He looked at her indredulously. „Don‘t get distracted by my blonde façade. I‘m a smart cookie, darling.“ I‘m a lawyer and as such I‘m going to manage your career.“ His look changed into admiration. And that‘s how it came that she managed his career and Ken Taylor became a boxer who was famous wordwide not only for his achievements as a sportsman but also for his famous quote „I was born to love this woman.“ People loved his emotional side.

When his career was finished she started managing other sportsmen and -women and became the first legal mental coach in Germany. She founded a company, trained young people in this new area of business and was nominated Businesswoman of the Year for 10 years in succession. Later she went into politics, first as a Minister for Family Affairs then as a Minister of Defence. The army was like a big family so who else was better qualified than her whose family had grown to eight members in the meantime? Ken was devoted to his family, it was almost touching to see how lovingly he looked after their 6 children. The moron turned into a wonderful family man and husband. And no one asked Samantha how she managed her challenging job with 6 children. Times had changed.

 „See, it worked. That‘s what I call an end. I can help you with writing in the future“, Samantha said to Holly, smiling contentedly.

„That‘d be great“, Holly said and cuddled cosily in her pillow. Pleased with herself and the world she fell into a deep and sweet sleep. This time she didn‘t hear Samantha‘s voice.

 

Bis an ihr Lebensende von Bettina Bonkas

Ken hielt sie fest in seinen starken Armen. Sie schmiegte ihren Kopf zärtlich an seine breite Brust. Mit sanftem Druck schob er sie leicht von sich und schaute sie aus seinen rehbraunen Augen an: „Samantha, möchtest du meine Frau werden und mich in guten und schlechten Zeiten begleiten?“ Aus tränenbenetzten Augen schaute sie zu ihm hoch. Er strich ihr eine blonde Haarsträhne vorsichtig aus dem Gesicht. Dabei sog er den Duft ihrer seidigen Haare ein. „Ja“, hauchte sie, „nichts lieber als das.“ Und sie blieben sich treu bis an ihre Lebensende.

Zufrieden lehnte sich die Schriftstellerin Holly Meyers auf ihrem Stuhl zurück. Ende! Sie hatte gerade ihr 10. Buch beendet. Mit Samantha & Ken hatte sie wieder ein Traumpaar geschaffen. Holly war stolz darauf, dass sie jeden Monat ein Buch schrieb. Sie wusste, dass manche Leute ihre Bücher als Schund bezeichneten. Aber ihre Leser liebten sie und darauf kam es an. Wöchentlich bekam sie Hunderte von Leserbriefen. „An ihren Büchern sollte sich unser Bundespräsident ein Vorbild nehmen. Da herrscht wenigstens noch Ordnung und Treue. Am besten sollten unsere Schüler Ihre Bücher lesen statt dieses neumodischen Krams. Dann könnten sie noch etwas lernen. Ich habe alle Ihre Bücher. Ihre treue Leserin Evi Becker.“ Holly legte lächelnd den Brief beiseite. Wenn die Ideen weiterhin so flossen, könnte sie dieses Jahr sogar 13 Bücher veröffentlichen. Ihr Verleger würde sich freuen.

Vor lauter Schreiben hatte sie komplett vergessen, etwas zu essen. Holly ließ sich etwas vom Italiener kommen, öffnete sich eine Flasche Montepulciano, genoss die leckeren Tagliatelle mit Trüffelschaum und als Nachtisch ein sündhaft leckeres Schokoladen-Trüffel-Parfait. Es war noch etwas früh, sich ins Bett zu legen, aber nach dem langen Arbeiten und dem guten Essen wurde sie von Müdigkeit übermannt. Oder war es der Wein? Sie würde sich auf die Couch legen und ein wenig ausruhen.

Samantha schaute Holly aus ihren blauen Augen vorwurfsvoll an. Hatte sie ihre Augen nicht veilchenblau beschrieben, wunderte sich Holly? Sie wirkten jetzt stahlblau. „Immer muss ich dieses blonde Doofchen spielen. Weißt du eigentlich, dass ich Jura studiert habe? Stattdessen dümpel ich als Tippse herum und frage meinen Chef jede Stunde, ob er noch einen Kaffee möchte und ob ich ihm vielleicht ein belegtes Käsebrötchen aus der Cafeteria holen darf. Ist es an dir vorbeigegangen, dass der Sekretärinnenjob heutzutage anspruchsvoller ist? Außerdem habe ich keine Lust, diesen Trottel zu heiraten. Sein Sixpack macht sein Vakuum im Hirn nicht wett. Ich möchte, dass du die Geschichte umschreibst und dabei möchte ich ein Mitspracherecht haben. Also, Folgendes könntest du schreiben …

Holly Meyers rieb sich die Augen. Sie musste geträumt haben, aber da kam die Stimme schon wieder. „Los, schreib schon. Ich möchte meine Geschichte endlich erzählt haben.“…

Holly schaute müde, aber sehr zufrieden auf die Seiten, die sie eben geschrieben hatte.
Die beiden feierten eine prachtvolle Hochzeit. Am Morgen nach der Hochzeitsnacht streichelte Ken gerade zärtlich über Samanthas blonde Locken, als sie zu ihm sprach: „Ich bin am Überlegen, ob ich sie mir abschneiden lassen soll. Und guten Morgen.“ Ken schaute sie entsetzt an. „Es wird Zeit, dass du deinen Manager feuerst, mein Süßer.“ Er schaute sie ungläubig an. „Hinter meiner blonden Fassade befindet sich ein helles Köpfchen, mein Schatz.

Ich bin Juristin und als solche werde ich in Zukunft deine Karriere managen.“ Bewundernd schaute er sie an. Und so managte sie seine Karriere und aus Ken Taylor wurde ein weltberühmter Boxer. Er war aber nicht nur für seine sportlichen Leistungen bekannt, sondern auch für sein berühmtes Zitat: „Ich wurde geboren, diese Frau zu lieben.“ Die Leute liebten seine emotionale Seite.

Nach Beendigung seiner Karriere managte sie andere Sportler und wurde zum ersten juristischen Mentalcoach Deutschlands. Sie gründete eine Firma, bildete junge Leute in diesem neuen Berufszweig aus und wurde 10 Jahre in Folge zur Unternehmerin des Jahres gekürt. Später ging sie in die Politik, erst als Familienministerin, dann als Verteidigungsministerin. Die Bundeswehr war wie eine große Familie. Wer brachte da bessere Erfahrungen mit als sie mit ihrer mittlerweile 8-köpfigen Familie? Ken hielt ihr in all den Jahren den Rücken frei und kümmerte sich rührend um ihre 6 wunderbaren Kinder. Aus dem Trottel wurde ein toller Familienvater und Ehemann. Und niemand fragte Samantha, wie sie den anspruchsvollen Beruf mit der ganzen Kinderschar managte. Die Zeiten hatten sich geändert.

„Geht doch. Das nenne ich ein Ende. Ich kann dir auch in Zukunft wieder beim Schreiben helfen“, sagte Samantha zufrieden lächelnd zu Holly.

„Sehr gerne“, sagte Holly und kuschelte sich behaglich in ihr Kissen. Zufrieden mit sich und der Welt fiel sie sofort in einen tiefen und traumsüßen Schlaf. Dieses Mal hörte sie nicht die Stimme von Samantha.

 

 

Bettina Bonkas, Coaching + Training | Im Ärmchen 3, D-61273 Wehrheim im Taunus | Contact | Impressum | Data Protection | Datenschutz Cookie-Settings | Cookie-Einstellungen