Fokus und innere Ruhe im digitalen Dauerrauschen

Fokus und innere Ruhe im digitalen Dauerrauschen
Fokus & innere Ruhe im digitalen Dauerrauschen

Fokus und innere Ruhe im digitalen Dauerrauschen

Fokus und innere Ruhe im digitalen Dauerrauschen – klingt gut, oder? Und ist doch oft schwer umsetzbar. Vielleicht kennst Du das: Du schaust einen Film und greifst nebenbei zum Handy. Oder Du springst von einem Tab zum nächsten, von Aufgabe zu Aufgabe – ohne das Gefühl, wirklich bei einer Sache zu sein. Then you’re in good company – in einer Welt, die ständig um unsere Aufmerksamkeit konkurriert, ist das ein weit verbreitetes Phänomen. Fokus und innere Ruhe im digitalen Dauerrauschen – genau darum geht es in diesem Beitrag. Du erfährst, was hinter unserer inneren Unruhe steckt und wie Du mit 10 alltagstauglichen Impulsen zu mehr Klarheit und Ruhe findest.

Lebst Du schon – oder scrollst Du noch?

Leben im Hier und Jetzt bedeutet für mich: Lebendigkeit. Bewusstes Wahrnehmen. Und ja, auch das Handy gehört dazu – aber in Maßen. Sonst droht der Overload. Unser Gehirn schaltet dann in den low energie mode. Unsere Handys laden wir regelmäßig – unsere Gehirne auch? – Mehr dazu weiter unten.

Für unsere Kinder. Katzen. Und Hunde

Wenn wir schon nicht auf uns selbst achtgeben, dann wenigstens für unsere Kinder: Wir sind ihre Vorbilder. Ihre Kindheit und Jugend sind unwiderbringlich. Dazu gehören unbedingt Spiel & Sport & Gemeinschaft. Daran werden sie sich später erinnern. Das wird sie durchs Leben begleiten.

Für unsere Katzen – auch in unserem eigenen Interesse. Wenn ich an unseren früheren Kater denke: Hätte ich ihn gestreichelt, ohne auf seine Körpersprache zu achten, hätte ich mir eine gefangen. Autsch.

Für unsere Hunde: Eine Kundin berichtete mir von ihren täglichen Runden mit ihrem Hund. Immer wieder begegnet ihr ein Mann, der permanent auf sein Handy schaut und dabei seinen Hund völlig ignoriert. Eines Tages entdeckte sie ein völlig verschimmeltes Brot auf dem Feld. Einen Teil davon konnte sie entfernen. Später sah sie, wie genau dieser Hund das Brot fraß – sein Besitzer schaute währenddessen aufs Handy. Sie war leider viel zu weit weg, um ihn zu warnen. Ein wachrüttelndes Beispiel dafür, was wir im digitalen Dauerrauschen alles verpassen.

Also doch lieber zu: Lebst Du schon?
Dann lies weiter. Es lohnt sich. 🙂

Fokus und innere Ruhe im digitalen Dauerrauschen

Was Dich in diesem Artikel erwartet:

  • Was sagen Experten zur Konzentration heute?
  • Was macht Reizüberflutung mit uns?
  • Emotionale Überlastung & was dagegen hilft
  • 10 alltagstaugliche Impulse für mehr innere Ruhe & Gelassenheit

Die Mai-Ausgabe des englischen Magazin Psychologies war für mich übrigens eine große Inspiration für diesen Beitrag.

Was sagen die Experten zur Konzentration heute?

Laut einer Studie des King’s College London (2022) empfinden fast die Hälfte der Befragten ihre Konzentrationsfähigkeit heute schlechter als früher. Doch Neurologin und Autorin Dr. Faye Begeti sieht das etwas anders und bringt einen interessanten Perspektivwechsel ein:

„Es ist nicht so sehr, dass wir weniger fähig sind, uns zu konzentrieren –  im
Gegenteil, wir erzielen höhere Ergebnisse bei kognitiven Tests & IQ-Tests. Der Haken: W
ir richten unsere Aufmerksamkeit immer häufiger auf das Falsche.“ 

Auch die klinische Psychologin und Autorin Dr. Kirren Schnack hat mit Patienten die Erfahrung gemacht, dass sie schneller zwischen Aufgaben wechseln und weniger Zeit auf eine einzelne Sache richten:

„Rapid Attention Switching“ – also der rasche Wechsel unserer Aufmerksamkeit – erschöpft auf Dauer unsere geistige Energie.

Unsere Fähigkeit, schnell zwischen Aufgaben zu wechseln, hat also zugenommen – aber unsere Ausdauer, an einer Sache dranzubleiben, hat abgenommen, u.z. dann, wenn keine sofortige Belohnung damit verbunden ist.

Hier spielt mit rein, dass wir in einer Gesellschaft leben, in der sofortige Belohnungen die Norm sind. Das fördert Ablenkung – besonders dann, wenn die Belohnung – wie so oft – vom Handy kommt.

„Es ist völlig normal, unsere Aufmerksamkeit auf Dinge zu richten, die uns Freude bereiten und eine sofortige Belohnung versprechen – genau deshalb ist der Griff zum Handy so verlockend.“ – Dr. Schnack

Das hat aber Folgen: Es wird zunehmend schwierig, unsere Aufmerksamkeit auf Dinge zu richten, die vergleichsweise langweilig anmuten.

Reizüberflutung – was macht sie mit uns?

Die ständige Reizflut bedeutet Stress für unser Gehirn – es schaltet auf „Überlebensmodus“. Das zeigt sich durch:

  • innere Unruhe
  • diffusse Erschöpfung
  • Schwierigkeiten, sich zu konzentrieren und klar zu denken
  • das Gefühl, ständig „hinterher“ zu sein

Dr. Begeti bringt es so auf den Punkt:

„Unser Gehirn ermüdet und schaltet runter – low battery mode. Unsere Aufmerksamkeit nimmt ab, wir sind erschöpft und oft auch reizbarer.“

In diesem Zustand sind wir besonders anfällig für Ablenkung – und das kann zum Teufelskreis werden. Wir fühlen uns permanent beschäftigt, machen aber keine Fortschritte. Frustration, Stress und im schlimmsten Fall Burnout können die Folge sein.

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Ein oft unterschätzter Punkt: Emotionale Überlastung

Emotionale Regulation ist ein entscheidender Faktor für Aufmerksamkeit – etwas, was Dr. Begeti in ihrer klinischen Arbeit immer wieder beobachtet. Sie gerät besonders dann ins Wanken, wenn wir gestresst sind – oder zu viele Emotionen von außen auf uns einwirken.

Ein Faktor: unsere Informationsquellen. Gerade soziale Medien zielen darauf ab, dass wir möglichst lange dranbleiben. Wir klicken uns durch, saugen Meinungen, Bilder und Emotionen auf. „Emotions sell“ – und überfrachten uns mit Eindrücken.

Die klinische Psychologin und Autorin Dr. Emma Hepburn verweist auf Studien, die zeigen: Wer seine Informationen über traditionelle Medien bezieht, empfindet sie als weniger emotional belastend als Inhalte aus sozialen Medien.

Das leuchtet ein: Eine Zeitung oder die Nachrichten haben ein klares Ende, jede Story ist zeitlich begrenzt. Außerdem wird unser Gehirn dabei nicht mit so vielen Bildern überflutet. Natürlich sind auch klassische Medien nicht völlig neutral, aber sie versuchen meist, faktenbasiert zu berichten – mit weniger emotionaler Aufladung (auch wenn es Ausnahmen gibt).

Was hilft? Quellen mit weniger emotionaler Aufladung:

  • klassische Zeitungen & Magazine
  • Nachrichtenformate mit einer klaren Struktur
  • seriöse Social-Media-Accounts

Tipp: Stelle Dir vorher einen Kurzzeitwecker. Und dann: 5 – 4 – 3 – 2 – 1 – Stopp

-> Weniger emotionale Wucht. Weniger Bilderflut. Eine natürliche Zeitgrenze.

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10 Impulse für mehr Fokus und innere Ruhe im digitalen Dauerrauschen

Manche Reize lassen sich nicht vermeiden – aber wir können lernen, wie wir damit umgehen. Hier sind 10 Impulse, die im Alltag helfen, unsere Konzentration zu stärken und gedanklich mehr bei uns zu bleiben.

  • 1. Benachrichtigungen abschalten – und das Handy bewusst dann checken, wenn Du Zeit dafür hast. Beantworte Deine Nachrichten am besten gesammelt in einem Schwung.
    Du darfst Dir Pausen nehmen. Gute Freunde verstehen das – und sind auch später noch da.
  • 2. Das Handy beiseitelegen – am besten außer Reichweite. Einfach mal nichts tun. Die Seele baumeln lassen.
  • 3. Achtsamkeit statt Multitasking – Energie kehrt zurück, wenn Du Dich nur einer Sache widmest.

„Mehrere Tätigkeiten gleichzeitig zu erledigen, überfordert das menschliche Hirn. Wer es trotzdem versucht, wird ineffizient und fehleranfällig – und vielleicht sogar krank.“ (Arbeitspsychologin Nicole Kopp, Neue Zürcher Zeitung)

  • 4. Ein Ort für Fokus – „Unser Gehirn verknüpft Orte mit Handlungen (Assoziierung). Verbinde z.B. Deinen Schreibtisch nur mit konzentriertem Arbeiten, das stärkt die Fokussierung.“ (Dr. Begeti)
  • 5. 5-Minuten-Regel – „Ein Gedanke poppt hoch? Warte 5 Min.“ (Dr. Begeti) So lernt das Gehirn: Nicht jeder Impuls ist ein Notfall. Danach kannst Du bewusst entscheiden, ob Du reagierst.
  • 6. Grenzen setzen – finde Muster, bei denen Du in Stress oder Erschöpfung rutschst. Setze rechtzeitig Grenzen – z.B. abends keine Bildschirmzeit mehr.
  • 7. Selbstfürsorge – ausgewogene Ernährung, Bewegung und ausreichend Schlaf stärken unsere kognitiven Fähigkeiten und Aufmerksamkeit. Experten empfehlen ca. 2 Stunden vorm Schlafengehen: handyfrei.

In meinem Blogbeitrag „So stärkst Du Dein psychologisches Immunsystem“ findest Du Impulse – für Dein mentales & körperliches Wohlergehen.

  • 8. Aufmerksamkeit trainieren – „Unsere körperliche Fitness ist trainierbar, ebenso unsere Aufmerksamkeit. Bewusst einer Aufgabe zuwenden und ällmählich die Dauer der Fokussierung erhöhen“, rät Dr. Schnack.

Und natürlich: Meditation – pragmatisch gedacht
Psychotherapeutin Jess Henley (sie leitet eine eigene Privatklinik) empfiehlt: 3 Minuten täglich wirken mehr als gelegentliche lange Meditationen. Regelmäßigkeit macht den Unterschied.

  • 9. Enjoy the feeling!  – Ich erinnere mich immer wieder an das Gefühl innerer Ruhe & Effizienz, das entsteht, wenn ich fokussiert bin – und vergleiche es mit dem Gefühl des Overload, wenn meine Aufmerksamkeit gestört ist. Für mich ist das ein starker innerer Kompass.
  • 10. Raus in die Natur – für mich persönlich ganz wichtig. Meine Umgebung mit allen Sinnen wahrnehmen: Den Vögeln lauschen, den Wind spüren. Das Grün ist eine Wohltat für die Augen:

Der Blick ins Grüne fördert den Abbau von Stresshormonen, lindert Ängste und entspannt die Blutgefäße. (alverde 6/25 – das Kundenmagazin von dm, sehr empfehlenswert)

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Fokus und innere Ruhe im digitalen Dauerrauschen  – ich hoffe, dass hilfreiche Impulse für Dich mit dabei sind.

Du hast das Gefühl, dass Du mehr Begleitung brauchst? Melde Dich gerne. Ich begleite Dich im Coaching.

-> Vereinbare ein kostenloses Kennenlerngespräch – ich freue mich auf Dich.

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Bettina Bonkas, Coaching + Training | Im Ärmchen 3, D-61273 Wehrheim im Taunus | Contact | Impressum | Data Protection | Datenschutz Cookie-Settings | Cookie-Einstellungen