Psychologisches Immunsystem: Tipps zur Resilienzsteigerung
Ich schreibe diesen Artikel im Winter – der Zeit von Erkältungen, Grippe und anderen Krankheiten. Auf körperlicher Ebene bereiten wir uns darauf vor: mit Vitaminen, warmer Kleidung, heißen Getränken. Für unser körperliches Wohlergehen tun wir also einiges. Aber wie sieht es mit unserem psychologischen Immunsystem aus? Braucht das nicht auch eine Stärkung? Gerade in der dunklen Jahreszeit?
Stärkung des Psychologischen Immunsystems – das ganze Jahr über
Wirklich nur in der dunklen Jahreszeit? Wenn ich mir das Weltgeschehen anschaue, aber auch die Stimmung hier in Deutschland, denke ich eher an eine Dauerinjektion. Und dabei sind die Herausforderungen, Rückschläge und Enttäuschungen, die uns in unserem persönlichen Leben begegnen noch gar nicht eingerechnet. Oft fühlen wir uns ausgelaugt, kraftlos und müde.
Mentale Resilienz ist ein Schlüssel zur besseren Bewältigung von Krisen. So wie Dein körperliches Immunsystem Dich vor Krankheiten schützt, schützt Dich Dein psychologisches Immunsystem vor den Auswirkungen ständiger Belastungen.
Bevor’s gleich weitergeht: Einen Auszug meines Beitrags findest Du auf YouTube.
Wie das Psychologische Immunsystem unsere mentale Resilienz fördert
Wie schaffen wir es, aus einem Tief herauszukommen?
Dank unseres psychologischen Immunsystems (PIS). Der Begriff stammt vom Harvard-Psychologen Daniel Gilbert und beschreibt die Fähigkeit, psychologische Antikörper zu entwickeln, die uns helfen, Resilienz aufzubauen.
Diese psychologischen Antikörper trainieren unser Gehirn, vernetzen es neu und helfen uns, aus Widrigkeiten zu lernen. Sie schützen uns vor den seelischen Belastungen, die durch Misserfolg, Trauma und Stress entstehen können. (Psychologies, November 2024)
Bevor wir uns die praktischen Tipps anschauen, lasst uns kurz einen weiteren Blick auf wissenschaftliche Grundlagen werfen. Denn zu verstehen, wie unser psychologisches Immunsystem funktioniert, ist der erste Schritt, es zu stärken.
Keine Zeit? – Weiter unten geht es zu: 8 Wege zur Stärkung Deines psychologischen Immunsystems
Heilung & Resilienz: Wie das Psychologische Immunsystem hilft
Ian Stockbridge, Gründer und Therapeut bei Hope Therapy & Counselling Services, beschreibt es so: „Das psychologische Immunsystem schützt und erhält das mentale Wohlbefinden angesichts emotionaler und psychologischer Herausforderungen. Genauso, wie das physische Immunsystem den Körper vor Krankheiten verteidigt.“
Er führt weiter aus, dass uns unser psychologisches Immunsystem hilft, „… uns an negative Ereignisse anzupassen, indem es eine Vielzahl psychologischer Reaktionen auslöst. Diese Reaktionen helfen uns, unsere Situation neu zu interpretieren oder ihr eine Bedeutung zu geben, so dass Veränderungen und letztlich Heilung möglich werden.“ (Psychologies, November 2024)
Ein schwaches psychologisches Immunsystem kann hingegen dazu führen, dass wir uns übermäßig gestresst fühlen oder von ständigen Ängsten begleitet werden – bis hin zu Depressionen. Auf körperlicher Ebene können wir fehlgeleitete Bewältigungsmechanismen entwickeln: Essstörungen, Alkohol- und Drogenmissbrauch, unkontrollierte Wutausbrüche.
Es gibt kein Leben ohne Herausforderungen – genauso wenig wie es immer nur schönes Wetter gibt. Wir haben auf beides keinen Einfluss. Worauf wir aber einwirken können ist, wie wir damit umgehen. Dein psychologisches Immunsystem – oder anders gesagt: Deine mentale Resilienz – schützt Dich im Alltag vor Stress und in Krisenzeiten.
Natürlich wird es weiterhin Höhen und Tiefen geben. Doch wir können lernen, nicht so tief zu fallen und schneller aus den Tiefs herauszukommen.
Hier sind meine Tipps für Dich, auf psychologischer & körperlicher Ebene. Denn es ist nicht: Geist oder Körper, sondern unsere körperliche Gesundheit ist eng mit unserem emotionalen und mentalen Zustand verknüpft.
8 Wege zur Stärkung Deines Psychologischen Immunsystems
1) Ich mache mir die Welt, wie sie mir gefällt
Wie siehst Du die Welt? Hast Du ein positives Weltbild oder nimmst Du vor allem Bedrohungen wahr? Und wie siehst Du Dich selbst?
Tipp: Pflege Dankbarkeit für das, was Du hast und kannst. Nimm die schönen Dinge in Deinem Leben und an Dir selbst wahr – z. B. mit einem Reflexionsbuch: „Ich mag an mir …“
Anm.: In einer idealen Welt würde unser Gehirn nur das Gute speichern und das Schlechte ausblenden. Tatsächlich ist es umgekehrt – aus gutem Grund: der berühmte Säbelzahntiger. Negative Erfahrungen bleiben länger haften. Deshalb müssen wir nachhelfen, wie oben beschrieben.
2) Akzeptieren, was ist – und handeln, wo Du kannst
Es gibt vieles, das außerhalb unserer Kontrolle liegt. Aber genauso gibt es Dinge, bei denen wir aktiv etwas bewirken können.
Tipp: Überlege, was Dir am Herzen liegt. Welchen Beitrag kannst Du leisten? Jeder Beitrag zählt! Davon erzähle ich in meiner Kurzgeschichte Wege voller Licht & Menschen, die uns begleiten.
3) Weg vom Problemdenken, hin zum Denken in Lösungen
Vom passiven Modus in den Machermodus wechseln. Bei zu viel Emotionalität Rationalität pflegen. Denk dabei ruhig um die Ecke – nichts ist zu verrückt!
Tipp: Mit welchem Problem kannst Du anfangen? Get started! Suche Dir ein Vorbild oder einen Cheerleader – was am besten für Dich passt.
4) Weil Du es Dir wert bist
Deine Gesundheit ist nicht verhandelbar. Achte auf Dein Wohlergehen. Verankere Dich immer wieder im Hier & Jetzt.
Tipp: Unten findest Du praktische Tipps zur Stärkung Deines körperlichen Immunsystems.
5) Yes, I can! – So entwickelst Du Deine innere Stärke
Es gibt nichts Stärkeres, als das Heft selbst in die Hand zu nehmen. Ganz wichtig: Erfolgserlebnisse! Setze Dir kleine, machbare Ziele.
Tipp: Davon erzähle ich in meinem Beitrag Schritt für Schritt zum Ziel
6) Für ein starkes Miteinander
Manchmal brauchen wir einen Cheerleader, der uns aufrichtet. Ein anderes Mal können wir dieser Cheerleader für andere sein. Auch von Vorbildern – realen oder imaginären – können wir lernen. Und: Umgebt Euch mit Menschen, die Euch guttun.
Tipp: Mehr dazu in meiner Kurzgeschichte Wege voller Licht & Menschen, die uns begleiten.
7) That’s your life! Shape it – Finde Sinn und gestalte Dein Leben
Der Sinn des Lebens? Wenn wir einen Sinn finden, können wir Herausforderungen als Chancen sehen.
Tipp: Was gibt Dir einen inneren Drive? Was lässt Dich morgens aufstehen? Traue Dich zu träumen und entdecke Deine Möglichkeiten.
Hier wird’s ein bisschen länger, aber der Teil liegt mir besonders am Herzen:
8) Let’s improvise! Sag Ja zu Fehlern – und nutze sie für Dich!
Improvisieren gehört zum Leben – es hält uns flexibel, lebendig und sorgt für so manchen Lacher. Vor allem aber macht es uns menschlich. Doch der Versuch, alles unter Kontrolle zu haben und im Pflichterfüllungsmodus durchs Leben zu hetzen, ist nicht nur anstrengend, sondern schlicht und ergreifend unmöglich. – It’s as easy as that.
On top: Unsere Leichtigkeit geht dabei verloren. Denke immer daran: Nobody is perfect – und genau das macht uns nahbar und authentisch! 🙂
Tipp: Fehler sind wichtig! Sie bringen uns weiter und zeigen, dass wir uns trauen. Mehr davon! Und wer über sich selbst lachen kann, tut seiner Gesundheit etwas Gutes. 🙂
-> „Lachen macht gesund“ – gute Laune auf Knopfdruck? Erfahre mehr in meinem Blogbeitrag.
Bei all den Tipps gilt: Übung macht den Meister. So kann ich bei Herausforderungen schneller & erfolgreicher reagieren, weil ich bereits die nötigen Vernetzungen im Gehirn geschaffen habe.
Jetzt, da Du einige Ideen zur Stärkung Deiner mentalen Resilienz & Deines psychologischen Immunsystems kennst, möchte ich Dir noch praktische Tipps an die Hand geben, die nicht nur Dein körperliches Immunsystem stärken, sondern auch Deine allgemeine Lebensfreude steigern:
7 praktische Tipps zur Stärkung Deines physischen Immunsystems
1) Tiefe Bauchatmung: Langsam durch die Nase einatmen, durch den Mund ausatmen.
2) Weite Dich: Dehne Brust und Schultern. Hier mit Anleitung.
Sich körperlich & mental weiten: Darum geht es in meinem Beitrag: Power Posing
3) Ice, Ice Baby: Kalte Dusche oder Gesicht mit kaltem Wasser abspülen. Zusätzlich: eine Bürstenmassage. – Mein Gute-Laune-Kick am Morgen.
4) Meditation: Immer wieder 2 Minuten zwischendurch: auf Atmung und Haltung (Brustbereich weiten) fokussieren, Gedanken ziehen lassen.
5) Shake it off: Musik an & los! Video mit Inspirationen von einer Gymnastiklehrerin
6) Singen & Gurgeln: Positive Stimulation durch Vibration. Je nach Geräuschen gibt’s den Lacher on top mit dazu. 🙂 – Viele gute-Laune-Tipps findest Du in meinem Beitrag: Entdecke das Sonnenkind in Dir
7) Verbringe Zeit in der Natur: „Farben sind das Lächeln der Natur.“ – James Henry Leigh Hunt, englischer Essayist, Dichter und Kritiker
Und hier ein Fest für die Augen: Moments of Kalmfulness
Ich hoffe, diese Tipps helfen Dir, in herausfordernden Zeiten Deine innere Stärke zu aktivieren. Wenn Du Unterstützung brauchst, um Deine Resilienz weiter zu stärken, stehe ich Dir gerne mit einem Coaching zur Seite.
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